News | 15-12-2021

Humboldt-Forschungspreis für Kookrin Char am IKZ

Der Wissenschaftler forscht gemeinsam mit dem IKZ und dem Leibniz-Wissenschaftscampus GraFOx und ist einer der führenden Pioniere auf dem Gebiet der Oxidelektronik

Prof. Dr. Kookrin Char © IKZ Berlin

Die Alexander von Humboldt-Stiftung ehrt die Zusammenarbeit zwischen Kookrin Char und dem IKZ sowie dem Leibniz-Wissenschaftscampus GraFOx auf dem Gebiet der Oxidhalbleiter mit einem hoch anerkannten Humboldt-Forschungspreis. Die Stiftung zeichnet mit dieser Auszeichnung die Exzellenz des Wissenschaftlers aus, aber auch die führende Rolle der gastgebenden Einrichtung auf diesem Gebiet.

Prof. Dr. Kookrin Char arbeitet seit 30 Jahren auf dem Gebiet der Oxid-Heteroepitaxie und der Heterostrukturen. Insbesondere mit seinen bahnbrechenden Arbeiten zu BaSnO3-basierten Heterostrukturen ist er einer der international anerkannten und führenden Pioniere auf dem zukunftsträchtigen Gebiet der Oxidelektronik. Hierfür wird er jetzt mit dem Humboldt-Forschungspreis ausgezeichnet.

Kookrin Char ist Universitätsprofessor und Direktor des Instituts für angewandte Physik an der Seoul National Universität (Korea). Mit dem IKZ verbindet ihn eine jahrelange, enge Zusammenarbeit im Bereich der Oxidmaterialien. Mehrere Publikationen sind aus dieser gemeinsamen Forschungsarbeit hervorgegangen. Im Rahmen der von der Leibniz-Gemeinschaft geförderten Kooperation „BaStet - Barium stannate based heterostructures for electronic applications“ beschäftigen sich die Partner mit neuen vielversprechenden Materialsystemen für ferroelektrische Feldeffekttransistoren für die Informations- und Kommunikationstechnologie. Die zu Grunde liegenden Oxidmaterialien eignen sich mit ihrer großen Bandbreite an physikalischen Eigenschaften besonders für die Entwicklung neuartiger elektronischer Bauelemente und Energieanwendungen. Ihre Eigenschaften lassen sich gezielt verändern, so dass sie isolierend, halbleitend, metallisch- und supraleitend sowie piezo- und ferroelektrisch sein können. Sie finden sich zum Beispiel in Solarzellen, Touchscreens oder Datenspeichern. Der Leibniz-WissenschaftsCampus "Growth and Fundamentals of Oxides (GraFOx) for electronic applications", in dem das IKZ eine führende Rolle einnimmt, vereinigt die Aktivitäten und Kompetenzen seiner Partnerinstitutionen im Bereich der Oxidforschung und verfolgt das Ziel, das Anwendungspotential von Oxiden optimal zu nutzen.

Die Verleihung des Forschungspreises ermöglicht Prof. Char einen erneuten Forschungsaufenthalt am IKZ, in dem beide Partner die gemeinsamen Forschungsaktivitäten weiter vertiefen können.
 

Wichtige, gemeinsame Publikationen:

  • Role of the interface in controlling the epitaxial relationship between orthorhombic LaInO3 and cubic BaSnO3
    Martina Zupancic, Wahib Aggoune, Toni Markurt, Youjung Kim, Young Mo Kim, Kookrin Char, Claudia Draxl, and Martin Albrecht
    Phys. Rev. Materials 4, 123605 (2020) | DOI: 10.1103/PhysRevMaterials.4.123605
  • Interface polarization model for a 2-dimensional electron gas at the BaSnO3/LaInO3 interface
    Young Mo Kim, Toni Markurt, Youjung Kim, Martina Zupancic, Juyeon Shin, Martin Albrecht & Kookrin Char
    Scientific Reports (2019) 9:1620 | DOI: 10.1038/s41598-019-52772-8
     

Über Kookrin Char

Prof. Dr. Kookrin Char ist seit 2008 Professor und seit 2020 Direktor des Instituts für angewandte Physik an der Seoul National Universität in Korea. Er ist Autor und Mitautor von mehr als 180 Arbeiten auf dem Gebiet der supraleitenden, magnetischen, dielektrischen und halbleitenden Materialien und Bauelemente. Seine Arbeiten wurden insgesamt mehr als 11.900 Mal zitiert und sein h-Index liegt laut Google Scholar bei 60. Er ist Fellow der Korean Physical Society und der American Physical Society. Seine jüngsten Forschungsarbeiten zur Entwicklung von 2DEG unter Verwendung von BaSnO3 stoßen auf großes Interesse im Bereich der Oxidelektronik.
 

Über den Humboldt-Forschungspreis

Die Alexander von Humboldt-Stiftung verleiht jährlich bis zu 100 Humboldt-Forschungspreise an international anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland. Ausgezeichnet wird die Forschung in ihrer Gesamtheit der Forschenden. Für den Preis können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vorgeschlagen werden, deren grundlegende Entdeckungen, neue Theorien oder Erkenntnisse das eigene Fachgebiet auch über das engere Arbeitsgebiet hinaus nachhaltig geprägt haben und von denen auch in der Zukunft weitere wissenschaftliche Spitzenleistungen erwartet werden können. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden zusätzlich eingeladen, selbst gewählte Forschungsvorhaben in Deutschland in Kooperation mit Fachkollegen und -kolleginnen  durchzuführen. Das Preisgeld beträgt 60.000 EUR.
 

Weitere Informationen:

 

Erschienen: Adlershof Journal

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