Pressemitteilung | 20-08-2020

Kristalle für die Forschung

DESY und Leibniz-Institut für Kristallzüchtung unterschreiben Kooperationsvertrag

Helmut Dosch und Thomas Schröder beim Corona-konformen 'Handschlag'. Bild: DESY, Marta Mayer

DESY und das Leibniz-Institut für Kristallzüchtung (IKZ) werden in Zukunft noch enger zusammenarbeiten – im wahrsten Sinne des Wortes: das Berliner Leibniz-Institut wird auf dem Campus in Hamburg eine Außenstelle einrichten. Gestern haben die beiden Forschungszentren einen Kooperationsvertrag hierzu unterschrieben.

„Wir bringen so eine Vielzahl anwendungsorientierter Forschungsprojekte näher an die Forschungseinrichtungen bei DESY. Dies wird unsere wissenschaftliche Zusammenarbeit erheblich stimulieren und neue Forschungs- und Innovationsbereiche eröffnen“, so IKZ- Institutsdirektor Thomas Schröder. 

Der Einsatz von maßgeschneiderten Kristallen ist in der Forschung mit Synchrotronstrahlungsquellen von großer Bedeutung. Sie sind Forschungsgegenstand, Vergleichsobjekt und Trägermaterial und werden in einer Vielzahl von Feldern eingesetzt. Bei DESY soll durch die nun unterzeichnete Kooperationsvereinbarung zum Beispiel die Forschung an Aluminumnitrid-Einzelkristallen vorangetrieben werden. Diese Kristalle können als Substratmaterial für Hochleistungsbauelemente und Optoelektronik eingesetzt werden, um etwa UV Desinfektion von Wasser und Oberflächen gegen gefährliche Viren zu ermöglichen. Das IKZ ist weltweit führend in der Züchtung von Aluminiumnitrid-Prototypen-Kristallen. Auch für die geplante Lichtquelle PETRA IV, die extrem hohe Anforderungen an das technische Equipment stellen wird, sollen IKZ-produzierte Silizium-Kristalle für Spiegel und Monochromatoren zur Verwendung kommen. Darüber hinaus spielt auch die gemeinsame Zusammenarbeit von IKZ und DESY mit der Industrie für mögliche Anwendungen eine wichtige Rolle; unter anderem ist ein Startup für aktive Röntgenoptiken geplant.

“Wir freuen uns auf die künftige enge Kooperation mit den Kristallexpert*innen vom IKZ ”, sagt Helmut Dosch, Vorsitzender des DESY-Direktoriums. „Wir versprechen uns erhebliche Synergien, von denen unsere Expert*innen in Laserforschung- und Entwicklung und das DESY Nanolab besonders profitieren werden.“

Das IKZ in Berlin-Adlershof ist ein internationales Kompetenz-Zentrum für Wissenschaft, Technologie, Service und Transfer im Bereich kristalliner Materialien. Das Forschungs- und Entwicklungs-Spektrum reicht dabei von Themen der Grundlagen- und Anwendungs-Forschung bis hin zu vorindustriellen Forschungsaufgaben. Das IKZ erarbeitet Innovationen in kristallinen Materialien durch seine Expertise in Anlagenbau, numerischer Simulation und Kristallzüchtung zur Erzielung kristalliner Materialien höchster Qualität und mit maßgeschneiderten Eigenschaften. Das Alleinstellungsmerkmal des Instituts ist die Forschung an Volumenkristallen. Diese Arbeiten werden begleitet durch Forschung und Entwicklung an Nanostrukturen und dünnen Filmen und eine starke theoretische und experimentelle Materialforschung.

 

Erschienen: Pressemitteilung - Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY

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