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News | 12-05-2022

FAIRmat-Konsortium: Neues Konzept für zugängliche Forschungsdaten im Fachjournal Nature veröffentlicht

Neuartige Dateninfrastruktur für den Bereich Materialwissenschaften soll zukünftig die gemeinsame Nutzung von Forschungsdaten ermöglichen.

Die Wirkweise des FAIRmat-Konsortiums | ©FAIRmat

Der technologische Fortschritt in den Bereichen Energie, Umwelt, Gesundheit, Mobilität und Informationstechnik beruht weitgehend auf der Entwicklung verbesserter oder neuartiger Materialien. Die enormen Mengen an Forschungsdaten, die täglich in diesem Bereich produziert werden, stellen eine „Goldmine des 21. Jahrhunderts“ dar, wenn sie leicht geteilt und mit Methoden der Datenanalyse und Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) bearbeitet werden könnten. Hierzu bedarf es einer effizienten und gut nutzbaren Forschungsdatenbank in der Daten FAIR (findable, accessible, interoperable and reusable) sind. Daten "findable and AI ready" zu machen wird die Art und Weise, wie Wissenschaft heute betrieben wird, verändern. 

In der aktuellen Ausgabe des renommierten Journals Nature stellt das Konsortium FAIRmat ("FAIR Data Infrastructure for Condensed-Matter Physics and the Chemical Physics of Solids") sein Konzept für die Umsetzung einer integrierten Dateninfrastruktur für den Bereich Materialwissenschaften vor, das  die Bereiche Synthese, experimentelle Materialwissenschaften und computergestützte Materialwissenschaften integriert. Das IKZ verantwortet in diesem Konsortium, unter der Leitung der Humboldt-Universität, den Bereich der Materialsynthese. In FAIRmat arbeiten Expertinnen und Experten aus den Bereichen Datenwissenschaft, IT-Infrastruktur, Software-Engineering und den Materialwissenschaften als gleichberechtigte Partner.

Das FAIRmat-Konsortium ist Teil der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Die NFDI ist ein bundesweites Netzwerk, welches von 2019 bis 2028 mit bis zu 90 Millionen Euro pro Jahr von Bund und Ländern gefördert wird, um Forschungsdaten systematisch zu verwalten. Das Projekt basiert auf den umfassenden Erfahrungen mit der weltweit größten Dateninfrastruktur der computergeschützten Materialwissenschaften, dem Novel Materials Discovery (NOMAD) Laboratory.

 

Zur Publikation:

Matthias Scheffler, Martin Aeschlimann, Martin Albrecht, Tristan Bereau, Hans-Joachim Bungartz, Claudia Felser, Mark Greiner, Axel Groß, Christoph Koch, Kurt Kremer, Wolfgang E. Nagel, Markus Scheidgen, Christof Wöll, and Claudia Draxl
FAIR data enabling new horizons for materials research
Nature
DOI: 10.1038/s41586-022-04501-x.
https://www.nature.com/articles/s41586-022-04501-x

 

Weitere Informationen:

Dr. Martin Albrecht
Abteilung Materialwissenschaften, IKZ