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News | 01-07-2020

Prof. Darrell G. Schlom als Leibniz-Chair am Leibniz-Institut für Kristallzüchtung (IKZ) berufen

Der Herbert Fisk Johnson Professor für industrielle Chemie an der Cornell Universität, Darrell G. Schlom, arbeitet bereits seit vielen Jahren mit dem IKZ auf international führendem Niveau zusammen. Nun erhält der herausragende Wissenschaftler auf dem Gebiet der Perowskitkristalle den Leibniz-Chair am Leibniz-Institut für Kristallzüchtung.

Darrell Schlom, Herbert Fisk Johnson Professor of Industrial Chemistry

Bereits seit der Institutsgründung im Jahre 1992 beschäftigt sich das IKZ mit dem Thema Perowskitkristalle. Im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojektes kam Darrell Schlom vor fast 20 Jahren auf die Idee, zusammen mit dem IKZ an Seltenerdscandat‐Substratkristalle (REScO3) mit Perowskitstruktur zu forschen. Diese neuartigen Substratkristalle sollten es erstmals ermöglichen „Strain Engineering“ in der „Oxidwelt“ zu etablieren, um neuartige Materialeigenschaften in Dünnfilmheterostrukturen zu erforschen. Dieses Ziel gelang bereits nach wenigen Jahren intensiver Zusammenarbeit und wurde 2004 im Rahmen einer gemeinsamen Nature-Publikation der Fachwelt vorgestellt mit mittlerweile sehr hoher Zitationszahl

Aus diesen Arbeiten entstand am IKZ eine wichtige F&E Aktivität, die die Arbeiten einer weltweiten Forschungs´community´ mittels nicht-kommerziell verfügbarer Kristallen überhaupt erst ermöglicht. Die gemeinsame Forschung zwischen Darrell Schlom und dem IKZ beschränkte sich in den folgenden Jahren nicht allein auf Scandate, viele weitere Perowskite, Pyrochlore und andere Oxide kamen über die Jahre hinzu und führten zu 35 gemeinsamen Publikationen in referierten Zeitschriften, darunter zahlreiche Artikel in Science oder Nature.

Eine weltweite akademische Forschungslandschaft (siehe z.B. die internationale Konferenzserie ´Workshop on Oxid Electronics (WOE)`) ist entstanden und das IKZ wurde gemäß seiner Leibniz‐Mission, exzellente Forschung durch die Bereitstellung nicht‐kommerziell verfügbarer Spezialkristalle zu ermöglichen, zur zentralen F&E Plattform für die steigenden Kristallanforderungen dieser spannenden ´Community`.

Prof. Schlom ist an der Cornell University im Department Materials Science and Engineering mit Fokus auf Heteroepitaxie von Oxidschichten unter Verwendung der Molekularstrahl‐Epitaxie (MBE) tätig. Insbesondere der Ansatz „materials‐by‐design“ zeichnet seine Arbeiten aus und führt regelmäßig zur Entdeckung von Materialien mit überragenden Eigenschaften. Er ist derzeit Direktor der NSF‐Plattform PARADIM (Platform for the Accelerated Realization, Analysis, and Discovery of Interface Materials) und Herbert Fisk Johnson Professor für industrielle Chemie. Neben dem Frank‐Preis und dem Humboldt-Forschungspreis erhielt er 2008 die MRS Medaille, 2004 den SRC‐Preis und 2001 den Penn State Wilson Preis. Sieben weitere Auszeichnungen erhielt er zwischen 1989 und 1999, darunter ein Erfindungspreis von IBM.