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News | 31.01.2025

Grenzen überschreiten: Forschungsaufenthalte von Promovierenden des IKZ in nationalen und internationalen Partnerlaboren

(Inter)-nationale Forschungsaufenthalte eröffnen Promovierenden des Leibniz-Instituts für Kristallzüchtung (IKZ) wertvolle Möglichkeiten für den wissenschaftlichen Austausch und die Erweiterung ihrer Expertise. Maximilian Oezkent und Christian Rhode, beide Doktoranden am IKZ, konnten durch ihre Aufenthalte in renommierten Forschungseinrichtungen entscheidende Impulse für ihre wissenschaftlichen Arbeiten gewinnen.

Promovierende am IKZ: Maximilian Oezkent (links) und Christian Rhode (rechts)

 

Maximilian Oezkent, Doktorand am IKZ, hatte die Möglichkeit, im Rahmen eines geförderten Aufenthalts an der Polytechnique Montréal zu forschen. Dieser Aufenthalt wurde durch ein Stipendium der europäischen COST-Aktion OPERA (CA-20116) im Rahmen des Short-Term Scientific Missions (STSM) Programms ermöglicht. Während seiner Zeit an der Universität widmete sich Maximilian Oezkent der Analyse ultrareiner, isotopenangereicherter 76Ge/28Si76Ge-Heterostrukturen mit atomarer Präzision – einem Thema von großer Bedeutung für die Weiterentwicklung von Quantentechnologien. Dabei sammelte er wertvolle praktische Erfahrungen im Umgang mit einem hochmodernen Atomsondenmikroskop (Cameca INVIZO 6000). Die am IKZ mittels Molekularstrahlepitaxie (MBE) gewachsenen 76Ge/28Si76Ge-Dünnschicht-Heterostrukturen wurden mithilfe der Atomsondentomographie (APT) untersucht. Diese hochauflösende Methode ermöglichte es ihm, die Strukturen und Grenzflächen der Materialien dreidimensional auf atomarer Ebene abzubilden, was entscheidende Erkenntnisse über ihre Qualität und den Gehalt an Verunreinigungen lieferte – Parameter, die für die Realisierung von Quantenbauelementen von zentraler Bedeutung sind.

Der Aufenthalt in der Forschungsgruppe von Prof. Oussama Moutanabbir an der Polytechnique Montréal erlaubte es Herrn Oezkent, wertvolle neue Erkenntnisse zu gewinnen, die in eine bevorstehende Veröffentlichung einfließen werden. Diese internationale Zusammenarbeit hebt die Bedeutung des wissenschaftlichen Austauschs und der Kooperation hervor und trägt maßgeblich zum Fortschritt der Forschung im Bereich der SiGe-Quantenmaterialien bei.

Christian Rhode, ebenfalls Doktorand am IKZ, erhielt im vergangenen Jahr die Gelegenheit, als Gastwissenschaftler in der Gruppe von Prof. Dr. Thorsten M. Gesing an der Universität Bremen zu arbeiten. Der Fokus seines Forschungsaufenthalts lag auf der Analyse der Kristallstruktur von Mg- und Zr-substituierten SrGa12O19- und Sr(Ga,Al)12O19-Kristallen. Diese Materialien sind von besonderem Interesse, da sie als Substrate für das epitaktische Wachstum von BaFe12O19-Dünnschichten Verwendung finden können. Die mit der chemischen Alteration der Mischkristalle einhergehende Änderung des Gitterparameters erlaubt gezieltes strain engineering am Interface zwischen Substrat und aufgewachsener Dünnschicht. Dies ermöglicht die präzise Kontrolle des ferroelektrischen Moments des Hexaferrits.

Durch die Einkristall-Röntgenbeugungsexperimente konnte Herr Rhode wertvolle Informationen über die Positionen von Substitutionsatomen / Substituenten wie Al, Mg und Zr in der Kristallstruktur gewinnen. Die Ergebnisse tragen zum besseren Verständnis des Materialsystems auf struktureller Ebene bei. Die gewonnen Einsichten sind neben dem unmittelbar wissenschaftlichen Interesse äußerst relevant zur Bewertung des Züchtungserfolgs und liefern einen Ausgangspunkt für Bemühungen, das Material weiter chemisch zu alterieren. Gerade letzteres zielt darauf ab zu eruieren, welche Möglichkeiten es gibt, einen Zielgitterparameter auf chemischem Wege einzustellen. Darüber hinaus erweiterte Christian Rhode seine Kenntnisse in der Einkristall-Diffraktometrie und konnte bedeutende Fortschritte in seiner Doktorarbeit erzielen. Der Forschungsaufenthalt wurde durch die finanzielle Unterstützung der MAPEX Core Facility ermöglicht.

Die Forschungsaufenthalte von Maximilian Oezkent und Christian Rhode zeigen, wie wichtig nationale und internationale Kooperationen für die wissenschaftliche Entwicklung und den Austausch sind. Durch die enge Zusammenarbeit mit renommierten Forschungseinrichtungen in Kanada und Deutschland konnten beide Doktoranden ihre Forschungsprojekte entscheidend vorantreiben und wertvolle methodische und theoretische Kenntnisse erwerben, die für ihre Dissertationen und die Weiterentwicklung ihrer Fachgebiete von zentraler Bedeutung sind. Diese Erfahrungen sind nicht nur für die Karrieren der Promovierenden von großer Bedeutung, sondern tragen auch zur internationalen Vernetzung des IKZ bei.

 

Kontakt

Leibniz-Institut für Kristallzüchtung (IKZ)
https://www.ikz-berlin.de

Maximilian Oezkent
Tel.: +49 (0) 30 / 246-499-307
E-Mail: maximilian.oezkentikz-berlin.de

Christian Rhode
Tel.: +49 (0) 30 / 246-499-419
E-Mail: christian.rhode@ikz-berlin.de

Prof. Dr. Matthias Bickermann
Tel.: +49 (0) 30 / 246-499-102
E-Mail: matthias.bickermannikz-berlin.de