Die Mikroelektronikindustrie konnte durch die kontinuierliche Verkleinerung klassischer MOS-Transistoren auf Siliziumbasis immer schnellere und effizientere Rechenleistungen erzielen, was die Leistung gesteigert und den Energieverbrauch mit jeder neuen Technologiegeneration gesenkt hat. Dieser Fortschritt hat dazu beigetragen, dass leistungsstarke PCs und energieeffiziente Mobilgeräte weit verbreitet zugänglich wurden. In jüngerer Zeit ist die Nachfrage nach Hochleistungsgeräten und schneller Datenübertragung stark gestiegen, angetrieben durch das "Internet der Dinge", ultraschnelle Kommunikation und neue Rechenparadigmen wie neuromorphes und Quanten-Computing. Allerdings können Transistoren nicht unbegrenzt verkleinert werden, was die Suche nach Alternativen erforderlich macht. Dennoch werden die besten Anwärter voraussichtlich diejenigen sein, die sich in herkömmliche Siliziumchip-Plattformen integrieren lassen.
Das Symposium H brachte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen, die an der monolithischen und heterogenen Integration von alternativen Halbleitern und neuen Materialien arbeiten, um zusätzliche Funktionalitäten für ausgereifte, siliziumbasierte Technologien zu entwickeln. Im Laufe der drei Tage teilten 11 eingeladene Rednerinnen und Redner (Gerasimos Konstantatos, Elizaveta Semenova, Carlos-Alonso Ramos, Costanza Manganelli, Michael Jetter, Ross Millar, Virginia Falcone, Brian Corbett, Vihar Georgiev, Ausrine Bartasyte und Iwan Moreels) ihr Fachwissen beispielsweise zur Herstellung, Charakterisierung und Simulation von Legierungen der Gruppe IV und III-V-Verbindungen auf Silizium, sowie von Quantenpunkten, Quantenfilmen und Nanodrahtstrukturen für integrierte optoelektronische, photonische und quantenphotonische Anwendungen. Weitere Themen waren innovative Heterointegrationstechniken, wie Transfer-Drucktechnologien und fortgeschrittene Heteroepitaxie, sowie Anwendungen von Infrarot- und THz-Sensorik und -Kommunikation bis hin zu nichtlinearer Optik und aufkommende Anwendungen in der Quanteninformationswissenschaft.
Die Organisierenden danken allen eingeladenen Sprecherinnen und Sprechern, mündlichen und Poster-Präsentierenden sowie Teilnehmenden für ihre Beiträge, die diese Veranstaltung zu einem solchen Erfolg gemacht haben. Dies hat maßgeblich dazu beigetragen, unser Verständnis zu vertiefen und spannende Gespräche anzustoßen. Das Symposium 2024 bot eine Plattform für den Austausch darüber, wie die heterogene Integration Silizium-basierter Mikroelektronik und Photonik dazu beitragen kann, die zukünftigen Herausforderungen moderner Gesellschaften zu bewältigen – sei es durch höhere Leistungsfähigkeit (More Moore) oder durch hochfunktionalisierte Chips (More than Moore).
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Kontakt Leibniz-Institut für Kristallzüchtung (IKZ)
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